An „rheumatischen Beschwerden“ leidet ein großer Teil der Bevölkerung. Der Volksmund versteht darunter meist schlecht lokalisierbare, bei Wetterwechsel auftretende Schmerzen an Muskeln oder Gelenken. Häufig wird auch angenommen, Rheuma entstehe durch Zugluft oder zu langem Aufenthalt in der Kälte und trete nur bei alten Menschen auf.
Medizinisch gesehen handelt es sich jedoch nicht um ein einzelnes Krankheitsbild, sondern um einen Sammelbegriff von entzündlich verlaufenden Erkrankungen, die sich am Bindegewebe abspielen. Speziell gesehen sind es Störungen des Immunsystems. Rheumatologen selbst verwenden den Begriff „Rheuma“ daher eher nicht.
Rheumatische Erkrankungen treten zwar meistens an Gelenken auf, können jedoch als Systemerkrankungen auch viele innere Organe, die Haut und Gefäße betreffen. „Rheuma“ ist keineswegs eine Problematik des hohen Alters, sondern kann bei allen Altersgruppen vorkommen. Viele der schweren Erkrankungen sind häufig sogar besonders heftig bei Jugendlichen und Kindern anzutreffen. Ein Teil der Erkrankungen kann einen lebensbedrohlichen Verlauf aufweisen.
Rheumatologische Erkrankung: Haut- und Gelenkentzündungen sind eine typische Ausprägung
Häufig werden auch Arthrosen, also rein degenerative (abnutzungsbedingte) Erkrankungen zu den rheumatischen Erkrankungen gezählt, obwohl sie streng genommen nicht entzündlich verlaufen und auch nicht durch eine antirheumatische Therapie beeinflusst werden können.
Grundsätzlich sind rheumatische Erkrankungen derzeit zwar noch nicht heilbar, jedoch in den meisten Fällen sehr gut behandelbar. Die Diagnose „Rheuma“ muss für die Betroffenen daher nicht grundsätzlich eine völlige Umstellung ihrer Lebensplanung bedeuten.
Forschungsergebnisse der vergangenen Jahre haben große Erfolge erzielt und dazu geführt, dass rheumatische Erkrankungen im Gegensatz zu früher heute eine sehr gute Prognose aufweisen. Nicht nur die Entwicklung neuer Medikamente, sondern auch die Änderung bisheriger Behandlungstrategien haben die Therapiemöglichkeiten in der Rheumatologie in den vergangenen Jahren geradezu revolutioniert. Der Einsatz modernster Therapieverfahren ermöglicht es, dass Betroffene heute ein nahezu normales Leben ohne Einschränkungen führen können. Voraussetzung hierfür sind jedoch eine frühe Diagnose und eine regelmäßige Behandlung durch einen Rheumatologen.
© Text: Dr. med. Sven Weidner (2007/2009)
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Rheumatologische Schwerpunktpraxis am Feuersee
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